Die Ausstellung Natura Morta ist eine Einladung der Künstlerin Hanna ten Doornkaat in eine neue von ihr erschaffene Welt: Rote lange Fingernägel, schwarze gebogene Wimpern und braunes schweres Puder dominieren das Erscheinungsbild. Ihre Objekte strahlen uns als bunt schillernde Blumenwelt entgegen. Gleichzeitig umgibt sie uns mit ihrer leuchtend schönen Kunstwirklichkeit in Form von Fotografien. Zunächst wollen wir uns dem Titel der Ausstellung entsprechend an Blumenstilleben und deren Vergänglichkeitssymbolik erinnert fühlen. Doch durch die Verwendung von Produkten der Schönheitsindustrie stellt Hanna ten Doornkaat die gewollte Verführung in den Vordergrund. Dabei kennzeichnen die Fotografien die Nutzung dieser Kunstwelt für die Medien. Die Warnung der Künstlerin ist eindeutig: Die schönen neuen Medien umgeben uns täglich mit Kunst- und Ersatzrealitäten. Die manipulativen Mechanismen, die dabei Anwendung finden, werden uns nicht sofort bewusst und wir sind der Gefahr ausgesetzt den Verführungen der Medien zum Konsum zu erliegen. Dementsprechend können wir die Natura Morta nicht in den Objekten und Fotografien von Hanna ten Doornkaat finden, sondern allein in dem Geschehen ihrer Erschaffung.
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Text und Einführung: Reinhold Weinmann