Steffen Geisler


My way - Rauminstallationen + Zeichnungen

Ausstellung vom 29.11. - 24.01.2004



Der Berliner Künstler Steffen Geisler schafft seine teilweise begehbaren Raum-installationen aus banalen Werkstoffen und Materialien der alltäglichen Konsumwelt wie Isolierwolle, Malerfolien, Fliesen, Klebeband und Plastiktüten. Erfahrungsräume entstehen, in denen die gewählten Materialien psychologische Zustände und emotionale Befindlichkeiten beschreiben: Momente der Isoliertheit des Einzelnen, der Gefühlskälte, der Traurigkeit, der Verzweiflung und der Sehnsucht nach menschlichem Miteinander. Die Rauminstallationen des Künstlers entziehen sich jedoch einer eindeutigen Lesart und lassen beim Betrachter stets vielschichtige Assoziationen zu.
In einigen Arbeiten erweitert Steffen Geisler seine gebauten Erfahrungsräume durch Videoaufnahmen, die in Form von kurzen Loops Geschichten erzählen. Dies ist etwa bei seiner aus Holzlatten, Absperrband und Neonleuchten gebauten Rauminstallation My way der Fall: Integraler Bestandteil der Inszenierung ist dort ein Video, in dem der Künstler sein Wohnzimmer mittels einer tänzerischen Drehung um die eigene Achse zum Rhythmus von Frank Sinatras gleichnamigen Welthit gefilmt hat.
Zu den psychologisch motivierten Inhalten von Steffen Geislers Arbeiten kommen regelmäßig formale Aspekte wie die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Innen- und Außenraum, wobei eine Entwicklung von anfänglich hermetisch geschlossenen Räumen hin zu eher transparenten bzw. sich öffnenden Installationen feststellbar ist.
Einführung und Text: Barbara Willert