franziska goes - franziska henning
out of sight MA


ausstellung 05. juni bis 24. Juli 2004

eröffnung 04. juni 2004

Die Galerie Raum 2 zeigt unter dem Titel "out of sight MA" die Berliner Künstlerinnen Franziska Goes und Franziska Henning, deren Werke sich in ganz unterschiedlicher Weise mit dem Innen- bzw. Außen-Raum beschäftigen. Beide Künstlerinnen versuchen, eine raum- und ortsbezogene Situation zu schaffen, wobei sie die Idealisierung bestimmter Orts-Bilder spielerisch integrieren.


Die neue Malerei von Franziska Goes basiert auf Fotografien des Mannheimer Strandbades. Formal liegt die Konzentration ihrer Bilder auf dem Nebeneinander von Natur und Architektur. Die aus dem realen Zusammenhang gelösten Szenen architektonischer Elemente in Verbindung mit der dargestellten Natur korrespondieren mit der malerischen Fläche des Hintergrundes. Eine Synthese beider Ebenen entsteht vor dem Auge des Betrachters und wird zum Bild eines idealen Ortes. Das reale Motiv wird bis zum äußersten abstrahiert ohne eine konkrete (Raum-)Situation zu verleugnen.

Der "Gartenteppich" von Franziska Hennig zeigt einen Englischen Landschaftsgarten in der Darstellungsform traditioneller persischer Nomadenteppiche. Vor dem Hintergrund der Entstehung des Landschafts-gartens im 18. Jahrhundert appelliert das Teppichobjekt an den Dialog zwischen der "europäischen Gartenauffassung" und der fremden Kultur des Morgenlandes. Die Holzobjekte entstehen in Auseinandersetzung mit ornamentalen Rankenmustern von Teppichen. Sie bestehen meist aus mehreren aneinander gereihten Modulen, die sich, wachsenden Ranken gleich, den Raum erschließen. Die Kombination des Teppichs als Wohnraumelement in Verbindung mit den Holzmodulen und der Bilder als Bezug zur Außenwelt erzeugt ein Spannungsfeld, in dem sich die Arbeiten beider Künstlerinnen formal und inhaltlich verknüpfen lassen.

Text und Einführung Tina Krechtler