Es ist das dritte Ausstellungsprojekt innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahren, in dem sich die Künstlerin, Graphikerin und Autorin Katrina Franke der Dokumentation und Beschäftigung mit der Farbe Hellblau widmet. Das Konzept und die selbst gestellte Aufgabe in der Auseinandersetzung mit der Farbe Hellblau umschreibt Katrina Franke mit den Fragen: Was kann es leisten? Wo geht es hin? Muss es immer so sein, wie es scheinbar wirkt? Bei den in raum2 gezeigten Werken soll "jedoch nicht das ‚Anfangsstadium' der Untersuchung, nämlich die ‚Leistung' von Hellblau im Vergleich zu anderen Farben" vorgestellt werden; "vielmehr wird der Farbcharakter verwendet, um etwas Emotionales, eine Stimmung oder eine Geschichte zum Ausdruck zu bringen." "Die Kunst der Erarbeitung und Beschäftigung liegt darin, die Eigenheiten des ‚unbekannten Farb-Phänomens' zu erkennen und sich soweit wie möglich darauf einzulassen." - umreißt Katrina Franke ihr Vorgehen.

Katrina Franke arbeitet mit unterschiedlichsten Techniken, Formaten und Gestaltungsmerkmalen an der Auseinandersetzung mit der Farbe Hellblau. Häufig sind den Arbeiten Worte, Sätze sowie Texte eingedruckt oder handschriftlich eingeschrieben. Dies ist ein Gestaltungsmerkmal, mit dem die Künstlerin die Anschaulichkeit Ihrer Werke hervorhebt. Während aus den verwendeten Materialien Szenerien und Inszenierungen entstehen, lassen die Worte die Werke Katrina Frankes sprechen. Zwischen Erzählung und Szenerie vertieft sich der Betrachter in eine vermittelte Übereinkunft mit der Farbe Hellblau.

Die Beziehung von Künstlerin und Farbe spiegelt sich besonders intensiv in Form einer Publikation: "Das Hellblau Buch". Tagebuchaufzeichnungen, Notizen, Interviews, Bildbesprechungen erzählen neben vielen Abbildungen von Auseinandersetzung und Übereinkunft zweier Charaktere (Künstlerin und Farbe), die ihr Ansinnen realisiert sehen wollen. Diese Publikation versteht sich als eigenständiges Werk. Es dient als Ergänzung zum Verständnis der gezeigten Arbeiten und Objekte der Ausstellung und soll den Interessenten in die "Geheimnisse" bzw. Gedankenräume der Farbwirkung eines einzigen Farbtones einführen.