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Die Mannheimer Galerie raum 2 zeigte in dieser Ausstellung Arbeiten des Künstlers
Norbert Kempf, der nach einer Steinmetzlehre und Assistenz bei Anselm Kiefer
seine Ausbildung zum Bildhauer an der Akademie in Karlsruhe bei Stephan
Balkenhol abschloss.
Kempf
zeigt s/w - Fotografien, die Renovierung und Umbau eines alten Bauernhauses
in Rudersberg/ Schwaben - heute Atelier des Künstlers - künstlerisch
dokumentieren. Diese Fotos und aus ihnen hervorgegangene Reliefs in Muschelkalk
sind gemeinsam im Obergeschoss des Ausstellungsraumes zu sehen. Hier klingt
eine wichtige Vorgehensweise des Künstlers an: Die Dinge werden von
einem Medium (Foto) in ein anderes (Skulptur) übertragen.
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  | Im
Untergeschoss nimmt Norbert Kempf mit einer Rauminstallation in Größe,
Material und vor allem atmosphärischer Wirkung Bezug auf den Ausstellungsort.
Die Helligkeit des vorderen Schaufensterbereichs wird durch ein aus Granit
und Carraramarmor gefertigtes, auf Marmorsplit platziertes Ensemble von
Bank und Mülleimer betont. Durch Dunkelheit und beinahe Leere (nur
eine Marmorleiter ist hier zu sehen) wird der hintere Bereich der Galerie
in seiner Wirkung noch höhlenartiger. Leiter, Mülleimer und Bank
verweisen einerseits auf Alltagsgegenstände, irritieren aber aufgrund
des „unpassenden“ Materials. Dualismen werden thematisiert: innen/außen,
hell/dunkel, vertraut/fremd; der öffentliche Raum wird gestaltet,
das „Schaufenster“ gefüllt.
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